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Silikon für ein Schweizer Nationalsymbol – das Alphorn 
 

veröffentlicht: 13.02.2023, 15:33:00  von: Angst+Pfister Group

Wer hätte das gedacht? Wenn die weittragenden Töne eines Alphorns zwischen majestätischen Schweizer Berggipfeln hallen, dann singt Angst+Pfister mit. Auch das traditionelle Kunsthandwerk des edlen Alphornbauers Bruno Cattaneo verzichtet heute nicht auf O-Ringe, um die drei Holzrohre des Instruments zu verschliessen. Ein passionierter Alphornspieler und der Angst+Pfister-Vertreter der italienischen Schweiz vermuten, dass das noch besser geht. 

Der Sage nach sei das Alphorn ein Geschenk von Geistern: Eines Nachts, hoch über dem Brienzer See, erschienen dem jungen Hirten Res drei Gestalten. Sie boten ihm rote, grüne und weisse Molke zur Wahl. Die rote verleihe wundersame Kräfte, die grüne machten ihm die schönsten Alpen zu eigen. Der Hirt aber wählte die honigsüsse weisse – nach ihrem Genuss loderte seine Feuerstelle auf und erlosch, bevor ein Alphorn zurückblieb. Er blies hinein und wartete bis die Töne wie Geisterstimmen im Echo zurückhalten. Im Tal dachten die Leute, die Berge begännen zu singen. Soweit der Mythos. Auf alle Fälle hinterliessen die Geister das «Urhorn» noch ohne O-Ringe von APSOparts – dem Online-Shop von Angst+Pfister – in den gekuppelten Holzrohren. 

Es ist das Nationalsymbol der Schweiz schlechthin: das Alphorn – noch vor dem Fondue, dem Edelweiss, dem Sackmesser und allen Uhren. Alphorn ist Heimat. Dabei geriet das Alphorn einst durch verarmte Hirten als «Bettelhorn» in Verruf. In Mode kam es erst wieder im 19. Jahrhundert mit der romantischen Verklärung der Alpen, d
em Aufkommen des Tourismus und der Traditionspflege an den ersten nationalen Hirtenfesten, den heute noch regelmässig stattfindenden Unspunnenfesten bei Interlaken.  

O-Ringe für höchste Handwerkskunst 

Wie die ersten O-Ringe von Angst+Pfister ins Nationalheiligtum gelangten, ist bei den Ingenieuren ebenso ungewiss wie die mythische Erschaffung des ersten Instruments. Gesichert ist: Für den Bündner Alphorn-Hersteller Bruno Cattaneo bestellt ein Zwischenhändler im APSOparts-Shop O-Ringe. Wenn er sie vorbeibringe, trinke man zusammen einen Merlot und spiele gemeinsam Alphorn. So berichtet es Urs Arnold, ein leidenschaftlicher Alphornspieler, Kunde von Bruno Cattaneo – und auf «Du und Du» mit dem langjährigen Vertreter von Angst+Pfister in der italienischen Schweiz, Francesco Brunone. «Ich war erstaunt, als ich von meinem Kollegen erfuhr, dass unsere Gummiringe im Alphorn sind», erzählt Francesco Brunone. 

Bruno Cattaneo ist nicht irgendwer. Urs Arnold nennt dessen Unternehmen «einen ‘Stradivari’ der Alphornbauer». Sein eigenes leistete er sich vor rund fünf Jahren – mit dem typischen voluminösen Timbre des Hauses. Ein richtig gutes kann zwischen 3'500 und 6’000 Franken kosten. Heute gibt es auch teleskopartige Carbon-Hörner. «Die passen besser ins Flugzeug», sagt Urs Arnold. Bei Bruno Cattaneo ist aber alles reine Handwerkskunst, die grösstenteils auf traditionellen Techniken basiert – ohne die Hilfe computergesteuerter Maschinen.  

Holz und Verschluss sind entscheidend 

Hauptakteur bei den Alphörnern ist das Holz. Die Alphornbauer von Bruno Cattaneo wählen es gemeinsam mit Förstern selbst in den Bündner Bergen aus. Nur das richtige Resonanzholz hat die Eigenschaften, Schwingungen so zu übertragen, dass das Alphorn gut klingt. Dafür braucht es jahrhundertealte Fichten, die auf einer Höhe zwischen 1400 und 1600 Metern über Meer wachsen. Dort verursacht das Klima ein langsames und gleichmässiges Wachstum des Holzes mit homogenen Jahresringen – zum kompakten und klingenden Basismaterial der Instrumente. Für die typische Krümmung des Horns müssen die Stämme zudem an steilen Hängen wachsen.  

Fast so wichtig wie das Holz sind die Verschlüsse – heutige Standard-Alphörner bestehen aus drei Teilen. «Es ist entscheidend, dass die Teile ganz dicht ineinandergeschoben werden können. Es darf keine Luft entweichen», weiss Urs Arnold. Passen die Teile nicht perfekt ineinander, werden Tonhöhe oder Tonqualität negativ beeinflusst. Bei Bruno Cattaneo enthalten die Verschlüsse fünf Kerben, in die jeweils ein O-Ring gelegt wird. «Die Dichtungen müssen einerseits dafür sorgen, dass die vibrierenden Luftstösse nicht aus dem langen Rohr entweichen – ausser durch den klingen Becher am Ende. Andererseits sollten sie ein reibungsloses Ineinanderschieben der Instrumenteteile ermöglichen», erzählt Bruno Cattaneo.   



 

Silikon statt Schmieren? 

«Damit die Alphornteile besser zusammengeschoben werden können, verwenden die Spieler Vaseline oder Melkfett», weiss Urs Arnold. Der Nachteil dieses Effekts sei, dass sich an der Schmiere auch Schmutz sammle. Das brachte Francesco Brunone auf den Plan: «In den Alphörern sind konventionelle schwarze NBR-Ringe eingebaut. Wahrscheinlich bringen Silikonringe ein geschmeidiges Zusammenschieben ohne Einschmieren zustande.»  

Die Idee erreichte inzwischen auch die Alphorn-Werkstatt von Bruno Cattaneo, wo man nun Silikonringe von Angst+Pfister bestellte. «Erste Tests waren sehr vielversprechend», freut sich Bruno Cattaneo. Bei den kleineren Verschlüssen hätten Montage und Verschluss sehr gut funktioniert – als Folge zeige sich dies beim Klang. «Bei den grösseren Ringen experimentieren wir noch weiter den Durchmessern. Bei den kleineren beginnen wir bereits einen Langzeitversuch an mehreren bestehenden Alphörern in unserer Gruppe.» Gelinge dieser Versuch auch, wolle man die neuen Dichtungen im Alphornbau verwenden – damit die Berge künftig noch schöner singen ...
 

Fazit

Die Zusammenarbeit zwischen Urs Arnold, Francesco Brunone und Angst+Pfister unterstreicht das Engagement, die Qualität und Spielbarkeit des Instruments zu verbessern. Durch das Experimentieren mit Silikon-O-Ringen ist die Begeisterung über die möglichen Verbesserungen im Klang und in der Montagefreundlichkeit spürbar und verspricht eine Zukunft, in der die Melodien der Berge noch schöner erklingen.

Dieses Unternehmen ist ein Beweis für die Hingabe von Handwerkern wie Bruno Cattaneo, das kulturelle Erbe der Schweiz zu bewahren und aufzuwerten und gleichzeitig den Fortschritt bei Materialien und Techniken zu nutzen.

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